*Kochen - Küche - Essen

Dienstag, 5. Dezember 2006

Von Küche, kochen und essen

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(c) 2006 von Christiana Grabmann
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Küchen sind für mich immer etwas sehr interessantes. Küchen und deren Ausstattungen können unpraktisch, durch gestylt oder mit liebe zusammen gestellt und arbeitstechnisch toll sein. Küchen verraten auch ein bisschen über die Menschen die sie benutzen und deren Kochgewohnheiten, Lebens- und Wohnweise. Küchen sind etwas tolles. Und ich würde von mir sagen, dass ich auch schon in vielen unterschiedlichsten Küchen gearbeitet habe und mich gut in diesen Zurecht finde – hier zu Lande.

Küchen in Peru hab ich auch ein paar gesehen und diese waren sehr, sehr unterschiedlich. Und davon möchte ich jetzt berichten.

Eine Küche, in der wir selbst gekocht haben war in der Küche bei Schwester Gemma. Das Haus eines irischen Ordens ist mitten im Pueblo Jovenes El Salverdor, in Lima gelegen.
Diese Küche strahlte für mich so eine Behaglichkeit aus, dass ich mich gleich wie zu Hause fühlte. Dieser Wohnraum bestand aus einer bunt zusammen gewürfelte Einrichtung und Küchenausstattung. Gekocht wurde auf einem Gasherd mit dicken Keramiktöpfen und einem Plastiksackerl zwischen Topf und Deckel, damit alles gut abschließt. Wasser fürs Abspülen wurde abgekocht, damit es keimfrei war und das Wasser aus der Leitung wurde nur zum Erdäpfelwaschen, abwischen usw. genutzt. Wasser wurde sowieso gespart aber besonders dann, wenn´s wieder mal abgedreht wurde. Das verbrauchte Wasser wurde in einen Weidling aufgefangen, damit man es einfacher in den Vorgarten zu den Blumen gießen, tragen konnte.
Und ich hab sogar eine Mülltrennung gesehen. Gesammelt wurden Papierteebeutel extra, gute Plastikbecher auch – als Behälter für´s Essen, wenn wieder jemand anläutet und das passiert oft - Paper und Klopapierrollen extra, Plastiksackerl und es gab sogar einen Biomüll. Die Mülltrennung war wie so manches etwas ungeordnet aber wie schon gesagt Küchen verraten auch ein wenig über die Menschen. Aber in allem war es eine ganz wohnliche Küche, mit irischem Einschlag. Tja, gekocht und gegessen haben wir viel Fisch und Karotten und Erdäpfel und getrunken wurde natürlich massenweise Tee (Cocatee, Anistee, guten irischen schwarz Tee) und selbst gemachte Obstsäfte.

(Foto einfügen von Villa el Salvador 2 : 009_3A (Bilduntertitel: das letzte selbstgekochte Mittagessen mit Sr. Gemma))

Die zweite Küche die ich nur ganz kurz beschreibe ist die Küche in der Pfarre „pueblo el dios“ in Juliaca, im Hochland. Dort wurde für uns zwölf und für einige Angestellte der Pfarre gekocht. Es war eine einfache Küche oder besser gesagt ein Raum, in dem zwei große Gasherde und eine Abwasch gestanden sind. Das Essen war gut und mit liebe gekocht. Obwohl mir nach drei Wochen in Peru schon ein vertrauter Geschmack gefehlt hatte. Getrunken haben wir dort sehr viel Wasser und natürlich Coca Tee. So mancher Peruaner fragt sich und uns, wie man soviel Wasser trinkt und so wenig essen kann, bei unserer Größe. 

Von einer Mülltrennung hab ich nichts gesehen – manchmal erledigt sich das von selbst, denn der Wind trägt die Plastiksackerl gleich eines Vogelschwarms davon.

(Fotos einfügen von: Juliaca 1 CIMG 0223 (Bilduntertitel: Es ist gedeckt) und
Fotos Andrea 0288 (Bildtitel: unsere Köchin)

Und alle guten Dinge sind drei und diese dritte Küche, besser gesagt eine Art zu Kochen haben wir auf einen Bauernhof ca. eine Stunde entfernt von Juliaca gesehen. Dort waren wir am Sonntag zum Lamm essen eingeladen.

Sehr zum Leidwesen unserer Vegetarier, hatten die Gastgeber mit dem Lammschlachten gewartet bis, wir angekommen sind. Oder war deshalb, weil unser Busfahrer auch der Schlächter war? Einige wenigen haben sich diese einfache Art des Schlachtens angeschaut und Willi, unser Gruppenfotograf, hat die einzelnen Schritte dokumentiert. Zum Lamm gab es auch noch Salat und verschiedene Arten Erdäpfel. Speziell für uns wurde ein traditionelle Art der Zubereitung der Erdäpfel gewählt die sonst nur zu besondern Festen gemacht wird.
Diese ERDäfel wurden dort gekocht, wo sie auch wachsen, nämlich in der ERDE.

Hier eine kurze Beschreibung:
Zuerst wird ein Loch in die Erde gegraben. Dann werden um das Loch herum Steine und trockener Lehm aufgestapelt. (Foto Juliaca Sonntagsausflug: 50620045)

Danach wird mit getrockneten Kuhfladen ordentlich Feuer gemacht. (Foto: 50620050)

Wenn die Steine heiß genug sind, werden in die Grube die Erdäpfel hinein gegeben und alles gut mit kleineren Steinen und Erde abgedeckt. Dort werde sie ca. 1,5 Stunden gelassen. (Foto 50620068 und 50620070)

Danach werden die Erdäpfel ausgegraben und serviert. (Foto 50620081)

Das frisch geschlachtete Lamm wurde im Hof mit einer Marinade aus Gewürzen und Cola gegrillt und alles zusammen schmeckt köstlich.

Als dieser ganz andere Tag im Hochland zu Ende ging, durften Willi und ich auch noch einen Blick in das Küchengebäude hinwerfen. (Foto CIMG 0492)

Tja und diese Küche war wirklich sehr einfach. Wieder erkannt habe ich die Tonkochtöpfe gleich den Töpfen in Sr. Gemmas Küche.

Zufallsbild

CIMG0944

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