Sonntag, 21. Januar 2007

der LE-Bericht zum download!!

und zwar hier :-)
lg, Willi

Abschlussbericht-vom-LE-in-Peru-2006 (pdf, 2,220 KB)

Samstag, 23. Dezember 2006

Feliz navidad!

Hola Peruan@s,

ich wünsche euch allen einen schönen Weihnachtsabend mit Familie und Freunden und einen feucht-fröhlichen Rutsch ins Jahr 2007!
Ich würde mich ganz besonders freuen, wenn wir es im neuen Jahr schaffen, uns alle wieder zu treffen.
Falls der eine oder die andere in Wien den Jahreswechsel feiern möchte, gebt Bescheid, ein Treffen oder gemeinsames Vorglühen in unserer WG würd ich total nett finden!

Liebe Grüße

Iris

Dienstag, 5. Dezember 2006

neue Beiträge online!

Liebe Besucher/innen!

Es sind mittlerweile schon viele unserer Erfahrungen, Eindrücke und Erlebnisse in den Abschlussberichten festgehalten! Zu verschiedensten Theman haben wir Beiträge zusammengestellt und hoffen damit einen recht guten Einblick in das Land Peru geben zu können!

In der "Menü" genannten Auswahlleiste rechts ------------------------------------------------------------------>
beziehen sich die Themen mit einem Sternchen* am Beginn auf den Abschlussbericht.

Die Beiträge denen ein "le" vorangestellt ist, sind direkt während unserer Reise entstanden.

Viel Spaß beim Reinschmökern :-)

p.s.: die restlichen Beiträge werden auch bald online sein und Fotos noch ergänzt...

Sonntag, 12. November 2006

Wiedersehen beim Totentanz!

Hola amigas y amigos!
(klick auf fotos für vergrößerung)

CIMG1701 vergangenes Wochenende gab´s ein Wiedersehen mit einigen Mitreisenden aus unserer Peru-Gruppe. Alles begann mit einem gemütlichen Essen (auch ein pollo-salat wurde bestellt ;-) am Foto: (vlnr:) Anna, Birgit, Christiane, Lisi, Willi, Andrea

CIMG1709 danach kamen noch Christiana und Sarah dazu & wir gingen gemeinsam zur Vorstellung des Theaterspiels (vom Originalautor Alois Johannes Lippl ;-) TOTENTANZ. Stilvoll inszeniert in der Pfarrkirche von Enns-St. Marien mit tollen Lichteffekten, super Chor & Sänger/innen und absolut überzeugenden Theaterspieler/innen.

Punktum: wir waren voll begeistert :-))

Liebe Grüße,
euer Pescador

Donnerstag, 9. November 2006

Die Danny DeVitos von den Anden

Kurz nach meiner Rückkehr in Österreich, vollgepackt mit all den Bildern in meinem Kopf, die ich mir von Land&Leuten gemacht habe, musste ich über den ersten Kommentar schmunzeln, den ich auf die Frage nach den Vorstellungen von Peruanern als Antwort bekam:

"Die Peruaner?... Stell ich mir als lauter Danny DeVitos vor.... klein und dick"
DeVito

Nun ja, wie in jedem anderen Land, gibt es auch in Peru kleine dicke Menschen. Da man jedoch nicht von EINER Bevölkerung sprechen kann, sondern die indigene ursprüngliche Bevölkerung mit den Nachfahren der spanischen Kolonialherren oder der afrikanischen Sklaven Liebesbeziehungen hatte, aus denen Kinder hervorgingen, die wiederum mit anderen Bevölkerungsgruppen Nachwuchs hatten, gibt es auch große dünne, kleine dünne und große dicke Menschen in Peru.
In den Anden sind die Menschen tendenziell kleiner und so fühlten wir uns oft als "europäische Riesen" im Hochland.
DeVito2

Aber Körpergröße und Gewicht waren nicht die einprägsamsten Merkmale, die die peruanische Bevölkerung auszeichnete.
Vielmehr ihre Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Vielseitigkeit!

Österreichische Vor-Urteile

Vor-Urteile der Österreicher gegenüber Peruanern

Nachdem auch ich selbst in Peru von der Bevölkerung oftmals überrascht wurde und meine eigenen Vorstellungen neuen wichen, wollte ich nach meiner Rückkunft in Österreich herausfinden, welches Bild sich Österreicher von dem vielfältigen Land mit den unterschiedlichen Bewohnern machen, und versuchen, es - soweit ich es kann und falls nötig - gerade zu rücken oder zu vervollständigen.
Hier also einige Zitate von befragten FreundInnen zu ihren Vorstellungen über Peru/aner:

"ich stelle mir die peruaner vor als sehr gemütliches volk, ein volk das auf grund seines indianischen ursprungs sehr stolz ist, und auch lebensfreude in sich trägt."

Indianer oder besser die "indigenen Völker Amerikas" machen heute ca. 45% der Gesamtbevölkerung Perus aus. Daneben existieren zahlreiche unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, denn: Die peruanische Bevölkerung ist äußerst heterogen zusammengesetzt.
Hautfarbe und Abstammung sind wichtige Kriterien in der peruanischen Gesellschaft: Je heller die Hautfarbe, desto größer sind Lebenschancen und der soziale Status.
Traditionell wird in Bezug auf die Bevölkerungszusammensetzung zwischen den „weißen“ Nachkommen der Spanier und anderen europäischen Einwanderern sowie der indianischen Bevölkerung des Landes unterschieden. Ladinos oder Mestizen sind „Mischlinge“ mit spanischem und indianischem Blut, die noch bis weit nach der Unabhängigkeit von Spanien als Menschen 2. Klasse galten. Sie stellen heute rund 32% der Gesamtbevölkerung und bilden mittlerweile die Mittel- bzw. Oberschicht.
Die Küstenregion war bis ins 20. Jahrhundert eine Domäne der im kulturellen Sinne weißen Peruaner. Ihre Sprache ist Spanisch, ihr soziales Leben und ihre kulturellen Werte sind an Europa und den USA orientiert und die meisten Machtpositionen in Politik und Wirtschaft sind von dieser Gruppe der Bevölkerung besetzt.
Die Mehrheit der peruanischen Bevölkerung gehört der Gruppe der indigenen Andenbewohner an. Die Indígenas, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung 45% beträgt, sind in allen bedeutenden Bereichen des zivilen Lebens benachteiligt. Neben dem bevorzugten Lebensraum der Anden sind auch 53 verschiedene indianische Ethnien im Tiefland des Amazonas beheimatet. Die Indígenas gehören überwiegend zu den Quechua (40%) und Aymará (5%) sprechenden Völkern. Daneben existieren mehrere ethnische Minderheiten.

Obowohl nun so viele Peruaner an oder unter der Armutsgrenze leben, konnten wir auch und vor allem ihre Lebensfreude miterleben. Trotz weniger Habseligkeiten haben die Menschen das Lachen nicht verloren und so konnten wir in den Slums von Lima das Motto der dortigen Bewohner erfahren:
Un día sin una sonrisa es un día perdido (Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag)
10

Stolz hingegen sind die Indígenas vor allem auf ihre Kultur, die auf die Inkas zurückgeht. Auf sich selbst stolz zu sein fällt ihnen jedoch sichtlich schwer - die tägliche Diskriminierung auf Grund ihrer Hautfarbe und Abstammung zeigt ihnen deutlich, dass sie in der peruanischen Gesellschaft keine Akzeptanz finden können.
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"man sieht schon auf den ersten blick, dass jeder mensch dort schwer arbeiten muss und wahrscheinlich jeder einzelne schon sehr viele schicksalschläge in seinem leben durchmachen musste"

Wie aus anderen Beiträgen in diesem Weblog hervorgehen wird, erleben viele Peruaner alltägliche Armut.
Peru ist eine Dreiklassengesellschaft: Eine Oberschicht von 15-20% Weißen und Ladinos erwirtschaftet einen Großteil des nationalen Einkommens. Weitere 15-20% der peruanischen Gesellschaft gehören der Mittelschicht an, die hauptsächlich aus Ladinos besteht. Rund 50-60% jedoch, d.h. mehr als 13 Millionen Peruaner, leben an oder unter der Armutsgrenze. Der überwiegende Teil von ihnen sind Indígenas. Auf Grund ihrer unzureichenden Bildung leben die meisten vom Eigenanbau von Gemüse. Andere schlagen sich als fliegende Händler, Saisonarbeiter oder mit Gelegenheitsjobs durch.
Eine prekäre Wohnsituation, ein Bildungs- und Gesundheitsnotstand sowie Arbeitslosigkeit haben zu Kriminalität, Alkoholismus, Kinderarbeit und Obdachlosigkeit geführt.
Insbesondere die Jahre der Gewalt (1980-2000, siehe Beitrag "Jahre der Gewalt") haben beinahe jedem Menschen in Peru körperliches oder seelisches Leid zugefügt.
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"peru? für mich ist es regenwald, machu picchu, titicaca see mit den coolen inselchen drauf und vor allem die menschen. ich denke, gerade dort machen die menschen selber das land mit dessen atmosphäre aus und nicht sehenswürdigkeiten im herkömmlichen sinne."

Absolut richtig! Peru ist ein landschaftlich sehr reizvolles Land, aber es sind die Begegnungen mit den Menschen, die unsere Peru-Reise erst zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben.

Vor-Urteile der Peruaner

Auch uns wurden von den Peruanern Vor-Urteile entgegengebracht. Am meisten hatten wir mit dem Image hellhäutig=reich zu kämpfen. Auch in Österreich gibt es Armut, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie sie in Peru vorzufinden ist.

Die peruanische Bevölkerung bringt sich aber auch gegenseitig viel Skepsis und Vor-Urteile entgegen:

Rassismus in Peru
Die Vermittlung rassistischer Inhalte in der peruanischen Gesellschaft erfolgt über 3 Hauptkanäle:
a) Massenmedien
b) Bildungssystem
c) Sozialisation durch das familiäre Umfeld

Vor allem der Einfluss des Elternhauses ist entscheidend in der Frage, welches ethnische Selbstbild und welche Sichtweisen anderer ethnischer Kategorien jeder Einzelne schließlich entwickelt.
Bei peruanischen Eliten aus der herrschenden weißen Oberschicht erfahren bereits Kinder die Unterworfenheit indigener Frauen am Beispiel des Hauspersonals bzw. des Kindermädchens.
Im Laufe der Zeit verlor der offen ausgetragene Rassismus an Selbstverständlichkeit. Zweifel an der Rechtmäßigkeit der eigenen Privilegien sowie die Beteuerung einer antirassistischen Haltung gehören bei der peruanischen Elite heute zum „guten Ton“.
Der zunehmenden Komplexität ethnischer Zusammensetzung und dem Verlust der Selbstverständlichkeit des Rassismus steht heute eine Verschärfung der räumlichen und institutionellen Trennung der verschiedenen ethnischen Gruppen gegenüber. Auch innerhalb der Städte nahm die Isolation ethnischer Gruppen insofern zu, als dass Mittel- und Oberschichten sich immer weiter in exklusive, stacheldrahtumzäunte Wohnviertel zurückzogen, wie es besonders in Lima sichtbar wird. Lima und Cuzco können als Gegenpole in Bezug auf das Nationalgefühl bezeichnet werden: in Lima ist Anpassung an die europäische Kultur erwünscht, während Cuzco das kulturelle Erbe der Inkas repräsentiert.

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Peru 1980 – 2000: Sendero Luminoso & politische Gewalt

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(c) 2006 von Nora Dörfler (supported by Andrea Gaigg)
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1980 – 1985: Regierung Fernando Belaúndes
1980 wurden nach einer 12jährigen Militärdiktatur erstmals wieder demokratische Wahlen abgehalten, aus denen Fernando Belaúnde als Sieger hervorging. Am 17. Mai 1980 erklärte die maoistisch orientierte PCP-Sendero Luminoso, „Kommunistische Partei Perus - Der leuchtende Pfad“, den bewaffneten Kampf gegen den peruanischen Staat und verbrennt die Wahlurnen in dem Andendorf Chuschi.

Belaúnde hält Sendero Luminoso (SL) anfangs für eine Randerscheinung und überlässt die Bekämpfung der Terroristen der Polizei, die auf diese Aufgabe in keiner Weise vorbereitet ist und über keine geeignete Antiterrorismusstrategie verfügt. Als sich die subversiven Akte Senderos in der Andenregion zu mehren beginnen und klar wird, dass die Polizei der Aufgabe nicht gewachsen ist, übergibt Belaúnde das Kommando ans Militär (Fuerzas Armadas).

In den Jahren 83 und 84 kommt es zu einer Reihe blutiger Massaker, in deren Mittelpunkt vor allem die arme, quechuasprechende Andenbevölkerung steht. Einer der der wenigen Fälle der auch große Aufmerksamkeit in der Küstenbevölkerung erregt ist die Ermordung von 8 Journalisten in Uchuraccay. Die Reporter werden von der verängstigten Bevölkerung des Dorfes ermordet, da diese die Kameras und Objektive der Journalisten für Feuerwaffen halten.

Das Militär, dessen Auftrag es ist, die Subversion so schnell wie möglich zu beenden, behandelt die ganze Bevölkerung wie grundsätzlich Verdächtige und begeht in diesen Jahren eine Reihe schwerer, systematischer Menschenrechtsverletzungen, wie z.B. außergerichtliche Erschießungen und Festnahmen. Man schätzt, dass zwischen 1983 und 1984 fast 20.000 Menschen im Kreuzfeuer Sendero Luminosos und des Militärs ums Leben kamen; das sind 28% aller Todesopfer in den 20 Jahren der politischen Gewalt.

1984 trat außerdem die Guerillabewegung MRTA (Movimiento Revolucionario Túpac Amaru) in Aktion; im Gegensatz zu Sendero Luminoso sprach sich aber MRTA gegen Opfer in der Zivilbevölkerung aus und war auf Grund seiner Uniformen auch von dieser unterscheidbar.
1985 – 1990: Regierung Alan Garcías
Zu Beginn seiner Regierungszeit versuchte García der Antiterrorbekämpfung eine humanere Richtung zu geben und er setzte eine Friedenskommission sowie das Verteidigungsministerium ein. Mit den Gefängnismassakern im Juni 1986 nahm seine Politik gegenüber der Subversion aber ein scharfe Wende: ein Aufstand in den Gefängnissen „Lurigancho“ und „El Frotón“ wurde auf blutige Art und Weise vom Militär niedergeschlagen und fast alle Insassen wurden umgebracht. Ab diesem Zeitpunkt handelte das Militär mit größerer Autonomie und Grausamkeit.

1988 verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation Perus drastisch: Garcías Wirtschaftspolitik scheitert und Peru schlittert in eine Hyperinflation mit Höchstwerten von 7600% Inflation. Dies destabilisierte das Land weiter, internationale Firmen und Investoren zogen sich zurück Sendero Luminoso nützte die Schwäche des Staates um sich weiter auszubreiten. Zu Ende von Garcías Amtszeit hatte SL ca. 50% der Fläche Perus unter seine Kontrolle gebracht.

Die prekäre wirtschaftliche und soziale Situation im Land hatte Garcías Popularität ins Gegenteil verkehrt und das Volk rief nach einem radikalen Wandel und wählte 1990 den bis dahin politisch unbekannten Alberto Fujimori zum Präsidenten.
1990 – 2000: Regierung Alberto Fujimoris
Um die wirtschaftliche Situation Perus wieder in Griff zu bekommen schlägt Fujimori einen neoliberalen Kurs ein, öffnet den Markt für ausländische Investoren und senkt die Außenzölle von 100% auf 12%. Der Subversion begegnet er mit einer Reihe von verschärften Antiterrorismusgesetzen und stärkt den Geheimdienst (SIN), der seinem Vertrauten Vladimir Montesinos unterstellt wird.

Das Jahr 1992 ist durch einige einschneidende Ereignisse gekennzeichnet:
Am 5. April 1992 löst Fujimori in einem Selbstputsch den Kongress auf und schafft die Todesschwadron „Grupo Colina“, die für eine Reihe schwerer Menschenrechtsverletzungen, wie Mord, Verschwinden lassen von Personen, Folter und Massaker verantwortlich ist.

Im Juli desselben Jahres lässt SL eine Autobombe in Miraflores, einem der Nobelviertel der Stadt, explodieren. 30 Tote und beinahe 200 Verletzte erschüttern nun erstmals auch die Oberschicht Perus, die bis dahin kaum auf die Geschehnisse reagierte.

Im selben Monat gelingt es der Polizei Víctor Polay, den obersten Führer der MRTA zu fassen. Der Monat September bringt der Polizei einen noch größeren Erfolg: die Festnahme Abimael Guzmáns, Führer von Sendero Luminoso. Darauf folgen zwar noch einige Anschläge durch die subversive Gruppierung, die aber eher ein letztes Aufbäumen dieser darstellen.

Gestärkt durch diese großen Erfolge genießt Fujimori die Gunst des Volkes und ändert die Verfassung dahin gehend, dass er im Jahr 1995 erneut zum Präsidenten gewählt werden kann.

Im Dezember 1996 kommt es zu einem erneuten Anschlag durch die MRTA, die die japanische Botschaft besetzt und bis April 1997 72 Personen als Geiseln hält. Das Militär kann 71 Geiseln lebend befreien – alle 14 Geiselnehmer werden bei der Militäraktion getötet.

2000 gewinnt Fujimori eine getürkte Wahl. Im September desselben Jahres gelangen Videos seines Geheimdienstchefs Montesinos ans Licht. Der Skandal erschüttert das ganze Land und Fujimori setzt sich nach Japan ab, wo er von seinem Amt zurück tritt.
Wahrheits- und Versöhnungskommission

Der Präsident der Übergangsregierung, Valentin Paniagua, beschließt die Einsetzung einer Wahrheitskommission, die die Ereignisse in den Jahren 1980 bis 2000 aufklären soll.

Der 2001 gewählte Präsident, Alejandro Toledo, benennt diese in Wahrheits- und Versöhnungskommission um.

Am 28. August 2003 übergibt die Wahrheits- und Versöhnungskommission (CVR) ihren Abschlussbericht der Regierung. Eineinhalb Jahre Recherche und über 17.000 Zeugenaussagen zeigten die erschütternden Ausmaße der Katastrophe: Nicht wie bis dahin angenommen 27.000 Menschen verloren ihr Leben. Die Zahl wurde mit 69.000 Todesopfern mehr als verdoppelt. Der bewaffnete Konflikt hatte außerdem über eine halbe Million Menschen zur Migration gezwungen, zahllose Kinder zu Waisen gemacht und ca. 200.000 Menschen durch Folter, Vergewaltigung und andere Kriegsverbrechen schwer traumatisiert zurück gelassen.

85% der Opfer stammen aus den ärmsten, in den Anden gelegenen Regionen des Landes. 75% der Todesopfer gehörten der indigenen, Quechua sprechenden Bevölkerung an. Laut der CVR ist Sendero Luminoso für 54% der Todesopfer verantwortlich; das Militär und die Polizei für 28%. Die restlichen Todesopfer gehen auf die Selbstverteidigungskomitees und das MRTA zurück.

Die Ursache des Konflikts sieht die CVR unter anderem in der beständigen Marginalisierung und dem seit der Unabhängigkeit vorhandenen latenten Rassismus gegenüber der ländlichen, andinen und indigenen Bevölkerung.

Die Wahrheitskommission gibt in ihrem Bericht außerdem eine Reihe von Empfehlungen, wie die Verurteilung der Schuldigen, Denkmäler und öffentliche Anerkennung des Leids der Betroffenen und Reparationszahlungen, an die Regierung ab.

Donnerstag, 21. September 2006

mehr Fotos, mehr Struktur, mehr Themen!

Hallo an alle, die hier noch neugierig mitlesen... per sofort gibts...

- mehr Fotos - in den einzelnen Beiträgen - Fotos in den bisherigen Beiträgen ergänzt

- mehr Struktur - links oben, wenn du die Maus über "peru2006" ziehst erscheinen die unterschiedlichen Rubriken, denen die einzelnen Beiträge zugeordnet wurden!

>> hier der screenshot dazu... (das was auf dem Bild von links oben so "heruntergeklappt" ist, sind die verschiedenen Rubriken zur Auswahl)
Rubriken_weblog

- mehr Themen - da wir den weblog gleichzeitig als Abschlussbericht verwenden, werden in nächster Zeit noch einige Beiträge online gehen. zu verschiedensten Themen, die wir jetzt so im nachhinein aufarbeiten.

Reflexionswochenende

vergangenes Wochenende haben wir uns alle wieder getroffen. die teilnehmerinnen und teilnehmer aus den Lerneinsätzen (LE) Ghana, Peru und Philippinen.

war eine super Sache alle (bis auf die die leider krank waren) wieder zu sehen :-) und gemeinsam dieses Wochenende (offizielles Programm von Samstag Mittag bis Sonntag nachmittag) zu verbringen.

ein paar Eindrücke:
Fotos herzeigen...
CIMG14731

eindeutig die grüne Karte für den Lerneinsatz ;-)
CIMG1487

gemeinsame Feier zum Abschluss...
CIMG1528

Freitag, 15. September 2006

warten auf freitag...

tja, auf fluglinien ist in gewisser weise immerhin noch verlaß.
"warten auf freitag" war das motto, bis ich heute dann doch noch erfuhr, dass ich mein gepäck wider zusagen doch nicht mehr erhalten werde :-((
DANKE FLUGHAFEN PARIS C.D.G.

vielleicht ja dann noch morgen in Graz...
vamos a ver...

lg, willi

Samstag, 9. September 2006

Home sweet home

Nach einer 25h-Reise sind wir alle wohlbehalten zu Hause angekommen und heute, nach einem gestrigen Nachmittagsschlaf und einer Nacht mit 11h Schlaf fuehl ich mich auch schon wieder ziemlich fit. Die Sonne scheint, es ist ein schoener Spaetsommertag ....und ich wundere mich uebrigens gerade, dass ich keine Umlaute einfuege und dass das verdammte z nicht mehr am y ist *gg*. Wider Erwarten hab ich bis jetzt in Oesterreich nicht auf einmal alles voll schoen, voll gross, voll gruen gefunden, sondern wie immer... aber auch das ist ein tolles Gefuehl, wieder daheim zu sein und alles wie gewohnt vorzufinden.

Um euch gleich mal ein bisschen die Angst vor dem unsicher gewordenen Heimflug zu nehmen: ich bin mit groesster Nervositaet yum....grr....zum Flughafen gefahren und bis zum Checkin-Schalter immer roeter im Gesicht geworden, aber es ist alles reibungslos abgelaufen mit unseren Tickets. Ein wichtiger Hinweis: sie fragen vorm Checkin-Schalter, ob man ein Varig- oder ein AirCanada-Ticket hat und teilen demnach die Leute in 2 Schlangen ein.... unbedingt sagen, dass ihr ein AirCanada-Ticket habt bzw. euch gleich in diese Schlange einteilen lassen. Das AustrianAirlines-Ticket wird problemlos akzeptiert, denn dort ist kein Vermerk von Varig drauf. Auch meine Umbuchung ist im Computersystem aufgeschienen und so haben wir alle - uebrigens ohne Uebergepaeck - sorglos einchecken koennen. Grossgepaeck (2 Gepaeckstuecke) darf max. 23kg betragen, Handgepaeck 2 Gepaeckstuecke mit jeweils 10kg.

Noch viel Spaß im Dschungel und eine gute, nun hoffentlich entspannter angehende Heimreise ;-)!
Hasta pronto!

Iris

Donnerstag, 7. September 2006

Adios Peru!

In wenigen Stunden hebt unser Flieger (hoffentlich) ab und bringt uns ueber Toronto und Frankfurt nach Wien... Andrea, Christiana, Kati, Sarah und ich werden Peru ein wenig wehmuetig verlassen, aber wir freuen uns auch schon riesig auf Freunde und Familie zuhause und zaehlen die Stunden bis zur Ankunft in Wien am 8.9. um 10:10.

Euch im Regenwald noch eine tolle Zeit, wenig Mosquitostiche/Kakerlaken/Hitze und viel Spaß beim Lianenschwingen ;-)!
Es war eine unvergessliche Zeit...

Wir sehen uns am Reflexionswochenende wieder!
Hasta la vista!
Iris

Mittwoch, 6. September 2006

otra ves: la selva / der Dschungel...

¡hola!

in 15 minuten gehts los. auf zum markt Belen und direkt danach in den Dschungel.
4 tage und 4 naechte. der plan dazu sieht so aus...
CIMG1152
... die realitaet dazu werden wir schon bald erleben & erfahren ;-))
wir (Christiane, Anna, Bigit & Willi) freuen uns schon darauf!
lg & bis bald!!

neue Fotos:
die erste Jungelgruppe...
IMG_0585

... und die zweite...
CIMG1394

der "Muli-Lulli-Trek" von Santa Cruz ;-))

also eines vorweg: ich fands ja schon ganz schoen anstrengend! aber meine mit-trekkerinnen fanden's eher entspannt. naja, schoen wars auf jeden fall. also: 3 oesterreicherInnen, 2 englaenderInnen, 1 guide, 1 koch, 1 muli-treiber, 5 mulis und ein pferdchen auf tour...
CIMG0944

die 2stuendige fahrt mit dem kleinbus von Huaraz nach "*****pampa" (den genauen namen werd ich nachtragen, sobald ich die karte wieder vor mir hab ;-) und von dort dann mit 2 taxis zum ausgangspunkt der tour. dort trafen wir auf den rest unserer elustren gruppe...
CIMG0958

tja, und dann waren wir 4 tage und drei naechte unterwegs. tolle landschaftliche ausblicke, super essen, ein erfrischender fluss zum waschen & munterwerden und jede menge spass in der besonderen konstellation unserer reisegruppe ;-)

(so, jetzt geht mir die zeit aus, da der Dschungel schon ruft... mehr zum Trek folgt spaeter...)
CIMG1083

österreich verlangt nach uns....

...auch wenn uns peru doch fehlen wird:
die lästigen strassenverkäufer, die stinkenden busse, die hinigen taxis, die mit hundescheisse verdreckten gehsteige, die schielenden hunde, die mit müll bedeckten seitengassen im hochland, die tollen inkamärkte, das meer, die vielen tiere im dschungel, die sonne natürlich, das wohlschmeckende immer gleiche essen, der ruhepol san jose de cluny, die galligen torten in den cafes, der schöne immer graue himmel über lima, die hohe luftfeuchtigkeit, die freundlichen menschen, die vielen farben, das billige einkaufen, und vieles mehr,
trotzdem freuen wir uns schon wieder auf an richtigen schweinsbrotn und an apfelstrudel.
bis übermorgen im schönen mühli....kati

Montag, 4. September 2006

Nachtleben in Miraflores

Hier ein Foto aus der Oso-Bar in Miraflores, alle gluecklich mit Caipirinhas...Miraflores_Nightlife
v.l.n.r.:
1. Reihe: Willi, Christiane, Nora, Anna
2. Reihe: Iris, Lisi, Birgit, Andrea

Das beste Schlafmittel...

...im Regenwald ist eine Haengematte in Kombination mit Vogelgezwitscher und Affengeschrei. Selbst einen Tag spaeter fuehl ich mich nach all der Schaukelei von den Booten und Haengematten bei geschlossenen Augen immer noch schwankend. Bootsausfluege, ein Schamane, ein Yagua-Stamm, Lianen-Schwingen, Affen im Haar, Zuckerrohr pressen, Riesenwasserlilien, (misslungenes) Piranha fischen und Flussdelfine beobachten haben uns in den Bann des Dschungels gezogen und schweissnass wieder nach Hause geschickt bei Wahnsinnshitze.

die Hängematte...
IMG_0446

imm016_15A

In Iquitos dann der Gegensatz zur herrlichen Flora und Fauna: hunderte Motos, Obstmaerkte, Menschen und Musik machen Iquitos zu einer pulsierenden, lebendigen Stadt, durch die man gerne schlendert, wenn da nicht die beinahe unertraegliche Hitze waere, die uns staendig in "kuehlere" Cafes fluechten liess. Aber neben all dem Positiven ist auch hier sehr viel Armut zu sehen, Menschen, die um Essensreste vom Teller betteln, Strassenkinder, schlafende Kinder auf den Strassen neben Hunden.

Die 4 Tage im Regenwald haben uns also nicht kalt gelassen in vielerlei Hinsicht und uns wieder um dutzende Eindruecke reicher gemacht.

wiiien!

hey peru gruppe!!!!

bin heute wieder in wien angekommen und es ist sooo schoen alles!! meine wohnung ist riiiesig...und es riecht so gut, jaja. aber bin sehr verwirrt u schlafe viel, habe meinen flug in rom auch verschlafen, ja zum glueck gabs 3 h spaeter noch einen. anstrengend ist das reisen sag ich euch ..:-)

na geniesst es noch...ein bischen beneide ich ja die wandernden von euch ...ooooh. ich werd ab morgen wieder projektantraege schreiben u mich sonstigen administrativen enchada-dingen widmen....
freu mich sehr aufs wochenende in graz und auf all die fotos!!!
bis dann!
lg lisi

ich stelle hier noras mail mit dem fotolink herein:


Hallo ihr Lieben!

Wieder ein mal ein paar Fotos.

Besos & Abrazos
Nora


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Sonntag, 3. September 2006

Meer, Sonne, Strand,... und Antibiotika.

Zwei Tage haben Birgit und ich nun in Huanchaco, noerdlich von Trujillo verbracht. Huanchaco liegt in einer Bucht, direkt am Meer und ist ein Paradies fuer Windsurfer und die traditionellen Caballitos de Tortora-Fischer. Ja, echt schoen hier!

Mich hats jetzt nur bissl groeber erwischt. Bin seit Huaraz krank, duerft eine Nasennebenhoehlenentzuendung eingefangen haben u. nimm schon fleissig Antibiotika. Aber die Birgit ist echt ein Schatz, die pflegt mich u. schlaft auch ganz solidarisch 14 Stunden, so wie ich ;-)

Aja, und mit den jugendlichen Einwohnern von Huanchaco kann man ganz unerwartet in ganz persoenliche Gespraeche verwickelt werden. Wir wissen jetzt zum Beispiel, dass peruanische Frauen im Gegensatz zu europaeischen beim Sex die Augen geschlossen haben...

Jedenfalls werden wir heut Nacht den Bus nach Lima nehmen, ca. um 7 kommen wir an. Die drei aus den Bergen muessten schon ein bissal frueher bei euch sein (ca. 1,5 h vorher).
Wir freuen uns schon!
¡Hasta muy pronto!

Sarah, Iris, Christiana und Kati die aus dem Dschungel kamen!!!

Zurueck in der Zivilisation von Iquitos trauern wir der friedlichen, stillen, angenehmen, atemberaubend schoenen Gegend von Yanayacu nach. Zerstochen und hin-und herwippend freuen wir uns schon auf eine Dusche und frisches Gewand, aber vor allem auf ein Zimmer ohne Cucarachas, Froesche, Heuschrecken, Mosquitos und Eidechsen.

Abgesehen von den grauslichen Getieren in unseren Zimmern, war der Ausflug einfach toll. Wir sahen Affen, Schildkroeten, Faultiere und viele verschiedene, schoene Voegel.

Fuer unsere Bergsteiger: vielleicht bekommt ihr irgendwo einen Toetungsspray fuer Mosquitos her, den haetten wir uns gewunschen.
Ich bewundere euch total, mi wuerds wahrscheinlich umprackn.

Tja, wir haben sich heute die woechentliche Parade am Hauptplatz angeschaut und a gutes Eis gegessen. Jetzt werden wir noch ins Fitzceraldo (keine ahnung wie ma des schreibt) gehn und was essen. dann wirds eh scho zeit schoen langsam an den flughafen zu denken.

freu mich schon euch morgen wieder zu sehen. vielleicht koennt ihr scho sagen wann ihr genau ankommt.....cu you later

Freitag, 1. September 2006

Wenn der Berg (doch noch) ruft...

Jaja, eigentlich haben Birgit und ich vorgehabt, unseren "Urlaub" gemuetlich anzugehen. Im Gegensatz zu Andrea, Christiane und Willi, die seit gestern auf einer Trekking-Tour in den Bergen um Huaraz unterwegs sind.

Und dann hat es uns gestern aber doch noch auf knappe 5000m verschlagen! Geplant war, die Bergseen von Llanganuco anzusehen. Wir wollten mit dem Bus hinfahren, aussteigen, anschauen und wieder zurueckfahren...;-)
Am Ende wars so, dass wir per Colectivo auf 4800m raufgefahren sind; die schneebedeckten Gletschergipfel waren von dort nur mehr ca. 200m entfernt. Wahnsinn!
Naja, und dann haben wir auf eigene Faust (!!! *stolz*) den Abstieg begonnen. Ueber ausgetrocknete Flussbette, spaeter auch von Kuehen ausgetrampelte Pfade sind wir ins Tal runtergewandert. Dort sind wir dann auch an den Lagunas de Llanganuco vorbeigekommen.
Und so anstrengend es war (ok, wir sind nur bergab gegangen, aber man darf die Hoehe nicht unterschaetzen ;-), es hat sich echt ausgezahlt!

Trotzdem zeigen sich halt heute die Nachwirkungen: Wir (ehrlich gesagt, vor allem ich selbst) haben einen ordentlichen Muskelkater davongetragen. In den Hueften und im Hintern spueren wirs am meisten. Hehe, wir haben schon versucht Reggaeton zu tanzen, da muesstets uns mal dabei sehen :-)

Am Abend gehts fuer uns beide weiter nach Trujillo.
Ihr drei da in den Bergen, ich hab echt Respekt vor euch, wenn ich heut weitergehen haett muessen, ich waer vor Schmerzen u. Erschoepfung umgefallen!!
Und an euch im Amazonas, hoffentlich gehts euch gut, wir denken an euch!
Und an die Heimgekommenen, gruesst die Heimat! Bis ganz bald!

Besos y abrazos
Anna

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